Maroder Beton: Neue Probleme bei belgischem AKW Tihange an deutscher Grenze

Im belgischen Atomkraftwerk Tihange 3 nahe der deutschen Grenze sind neue Unregelmäßigkeiten entdeckt worden. Wie der Betreiber Engie Electrabel am Donnerstag mitteilte, fiel bei der Reparatur maroder Betonteile auf, dass Stahlverstärkungen an einer Schutzdecke nicht den Bauplänen entsprechen - wohl schon seit Bau des Reaktors. Nun werde geprüft, ob dies Einfluss auf den Schutz der Anlage bei Notfällen wie einem Flugzeugabsturz habe, erklärte Electrabel.

Das Kraftwerk ist derzeit für eine Inspektion abgeschaltet. Der Betreiber betonte, die Ergebnisse der Überprüfung müssten der belgischen Atomaufsicht FANC vorgelegt werden. Die Behörde will den Reaktor nach eigenen Angaben nicht wieder anfahren lassen, bevor die Stabilität der Gebäude nachgewiesen ist.

Electrabel bestätigte darüber hinaus, dass auch beim Reaktor Doel 3 während einer planmäßigen Inspektion Betonschäden an einem Nebengebäude festgestellt wurden. Hitze oder Feuchtigkeit könnten den Beton brüchig machen, hieß es. Die Reparatur laufe aber schon, und Doel 3 solle planmäßig am 1. August wieder angefahren werden.

Die pannenanfälligen belgischen Atommeiler sind für Deutschland immer wieder Grund zur Sorge. (dpa)

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