Seit Dienstagmorgen werden alle Internet-Nutzer, die versuchten, auf die Wikipedia-Artikel zuzugreifen, mit einer Notiz über die bevorstehende Abstimmung begrüßt. Sollte der Gesetzentwurf genehmigt werden, werde es danach unmöglich sein, einen Zeitungsartikel in sozialen Netzwerken zu teilen oder ihn mithilfe einer Suchmaschine zu finden, schrieben die Redakteure der italienischen Wikipedia. Dies heiße, dass auch Wikipedia selbst gezwungen werden könnte, den Betrieb einzustellen.
Die Kritiker befürchten zudem das Verbot und das Aussterben von Memes und Remixversionen von Videos. Außerdem könnten die Online-Plattformen für ihre Verlinkung auf Nachrichten besteuert werden.
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Während der neue Gesetzentwurf zum Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt eine spezifische Ausnahmeregelung für „gemeinnützige Online-Enzyklopädien“ vorsieht, betrachtet Wikipedia die Reformierung des bestehenden Urheberrechtes als „eine ernsthafte Bedrohung für unsere Mission“.
Besonders umstritten sind die Artikel 11 und 13. Der 11. Artikel sieht vor, dass Online-Plattformen wie Google oder Facebook den Herausgebern für die Verlinkung auf ihren Content zahlen sollen. Der 13. Artikel verpflichtet Webseiten, das Urheberrecht auch in Bezug auf die Inhalte durchzusetzen, die von den Nutzern hochgeladen werden.