Malaysias Ex-Regierungschef wegen Machtmissbrauchs und Veruntreuung angeklagt

Malaysias kürzlich abgewählter Regierungschef Najib Razak ist in Zusammenhang mit einem Milliardenskandal wegen Machtmissbrauchs und Veruntreuung in drei Fällen angeklagt worden. Razak musste am Mittwoch vor Gericht erscheinen. Er war am Dienstag festgenommen worden. Ihm drohen für jeden der Anklagepunkte bis zu 20 Jahre Haft. Razak war von 2009 bis Mai 2018 Ministerpräsident des südostasiatischen Landes.

Hintergrund der Vorwürfe ist der sogenannte 1MDB-Skandal. Es geht um Gelder aus dem 2009 von Najib aufgelegten Regierungsfonds 1MDB, der die Wirtschaft fördern sollte. Aus dem Fonds sollen mehr als 4,5 Milliarden Dollar abgezweigt worden sein. Etwa 700 Millionen Dollar wurden auf einem privaten Bankkonto Najibs entdeckt.

Der Skandal kam bereits 2016 ans Licht, doch eine Untersuchung in Malaysia sprach Najib damals von allen Vorwürfen frei. Im Mai wurde Najib nach neun Jahren im Amt überraschend abgewählt, die Korruptionsvorwürfe waren zentraler Bestandteil des Wahlkampfs seiner Gegner. (dpa)

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