Pakistan verlängert Ausreisefrist für afghanische Flüchtlinge

Pakistan hat die Aufenthaltserlaubnis für Hunderttausende afghanische Flüchtlinge im Land erneut verlängert. Die Regierung habe beschlossen, eine einstweilige Verlängerung um drei Monate für registrierte Flüchtlinge zu genehmigen, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit. Nach den Wahlen am 25. Juli werde diese Frage der neuen Regierung zur weiteren Diskussion und Entscheidung vorgelegt werden, hieß es weiter.

Bei einer massenhaften Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat droht Afghanistan eine humanitäre Krise. Im Nachbarland Pakistan leben 1,4 Millionen Afghanen, die als Flüchtlinge registriert sind. Außerdem halten sich dort noch Hunderttausende Afghanen ohne amtliche Dokumente auf. Pakistan hat seit den 1980er Jahren Millionen Kriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland beherbergt, in den vergangenen zwei Jahren aber den Druck auf die Flüchtlinge erhöht. Hintergrund ist das stark verschlechterte Verhältnis zu Afghanistan und den USA. Diese werfen Pakistan vor, den radikalislamischen Taliban zu helfen und so die Aufbaubemühungen in Afghanistan zu destabilisieren. (dpa)

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