Steinmeier gedenkt in Weißrussland zehntausender ermordeter Juden und sowjetischer Partisanen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nimmt am Freitag in Weißrussland an der Eröffnung einer Gedenkstätte für die von den Nazis während des Zweiten Weltkriegs ermordeten Juden und sowjetischen Partisanen teil. Es ist die erste Reise eines Bundespräsidenten in die ehemalige Sowjetrepublik, die heute von Präsident Alexander Lukaschenko regiert wird.

Die Gedenkstätte wird an dem 1942 von den Nazis nur wenige Kilometer außerhalb der weißrussischen Hauptstadt Minsk geschaffenen Vernichtungsorts Maly Trostenez eröffnet. Nach jüngsten Forschungen wurden dort 40.000 bis 60.000 Menschen erschossen oder vergast, darunter Juden aus dem Minsker Ghetto, aber auch aus Deutschland und Österreich.

Maly Trostenez gilt als größte Massenvernichtungsstätte in der zwischen 1941 und 1944 von Nazi-Deutschland besetzten Sowjetunion. Die Erschießungen und Vergasungen fanden in den Wäldern in der Nähe eines Zwangsarbeiterlagers statt. Neben Steinmeier nimmt auch der österreichische Bundespräsident Alexander van Bellen an der Gedenkfeier teil.

Steinmeier wird vor der Gedenkveranstaltung in Minsk ein Gespräch mit Lukaschenko führen. Dabei soll es um internationale Themen wie die Ukraine-Krise, aber auch um die Situation politischer Stiftungen und die innenpolitische Lage in Weißrussland gehen. (dpa)

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