"Lifeline"-Kapitän von Polizei in Malta befragt

Der deutsche Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline" ist nach der Ankunft in Malta von der Polizei befragt worden. Während die anderen Crewmitglieder das Schiff verlassen durften, werde der Kapitän Claus-Peter Reisch anschließend wieder an Bord gebracht, teilte die maltesische Regierung am späten Mittwochabend mit. 234 Migranten seien im Hafen in Senglea vor Valletta an Land gebracht worden. Sechs Menschen, darunter drei Babys, kamen in ein Krankenhaus auf der Mittelmeerinsel.

Dem Kapitän wird vorgeworfen, die Anweisungen der italienischen Behörden bei der Rettung der Migranten vor Libyen ignoriert zu haben. Die Regierung in Rom hatte nach eigenen Angaben die Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline angewiesen, dass die libysche Küstenwache die Bergung übernehme. Maltas Premierminister Joseph Muscat hatte angekündigt, dass die "Lifeline" nach der Ankunft auf der Insel beschlagnahmt werde. (dpa)

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