Lebenslange Haft für Mord an Kunsthistorikerin im Berliner Tiergarten

Knapp zehn Monate nach dem Mord an einer Kunsthistorikerin im Berliner Tiergarten ist ein 18-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach ihn am Montag des Mordes schuldig. Der aus Tschetschenien stammende Täter hatte die arglose 60-Jährige demnach im September 2017 auf ihrem Heimweg überraschend angegriffen, erdrosselt und ausgeraubt. Mit Kleingeld und dem Handy der fremden Frau sei er geflohen.

Das Gericht wandte nicht das mildere Jugendstrafrecht an und entsprach der Forderung der Staatsanwaltschaft. Der Verurteilte ist vorbestraft. Wegen Raubes saß er bereits in Haft. Der 18-Jährige - ein russischer Staatsangehöriger, der wohnungslos war und eigentlich abgeschoben werden sollte - hatte im Prozess geschwiegen.

Mehr zum ThemaRT Deutsch vor Ort: Tod und Obdachlosigkeit im Berliner Tiergarten

In einer früheren Stellungnahme hatte er die Vorwürfe bestritten. Er habe die Leiche gefunden und nach Wertsachen durchsucht. Aus Angst, mit der Toten in Verbindung gebracht zu werden, habe er Berlin verlassen. Der Mann war eine Woche nach dem Verbrechen in Polen festgenommen worden. Er war dort über das Handy seines Opfers geortet worden. In Zusammenarbeit mit polnischen Behörden wurde der Mann in der Nähe von Warschau festgenommen und dann nach Deutschland ausgeliefert. (dpa)