Keine neue "Aquarius": Spanien lehnt Aufnahme der "Lifeline" ab

Spanien will das deutsche Rettungsschiff "Lifeline" mit rund 230 Migranten an Bord derzeit nicht in einem seiner Häfen anlanden lassen. Das sagte der Minister für öffentliche Arbeiten, José Luis Ábalos, am Montag in einem Interview mit dem spanischen Radiosender Cadena Ser.

Zwar wolle das Land ein humanitäres Gesicht zeigen, wie es durch die Aufnahme der Flüchtlinge auf dem Rettungsschiff "Aquarius" gezeigt habe, meinte Ábalos. "Aber es ist eine andere Sache, jetzt zur maritimen Rettungsorganisation für ganz Europa zu werden", betonte der Politiker, der für die Häfen in Spanien verantwortlich ist.

Die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, hatte am Sonntag angeboten, als "sicherer Hafen" für Flüchtlinge zu dienen. "Ja, wir haben Häfen, Barcelona, Valencia, Palma. Aber Spanien kann diese Verantwortung nicht alleine übernehmen", sagte Ábalos dazu.

Mehr zum Thema - Flüchtlingsdrama und Streit um Beflaggung: Italien droht, Rettungsschiffe zu beschlagnahmen

Die "Lifeline" - ein Schiff der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline - hatte am Donnerstag die Flüchtlinge gerettet. Jedoch hat sich bisher kein Land bereit erklärt, dem Rettungsschiff einen Hafen zu öffnen. Es liegt derzeit in der Nähe von Malta. Am Sonntag waren erneut mehr als 1.000 Migranten in mehreren Booten vor der libyschen Küste entdeckt worden. (dpa)