Italiens Innenminister bekräftigt Anlegeverbot für private Rettungsschiffe

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat seine Haltung bekräftigt, künftig keine privaten Rettungsschiffe mit Flüchtlingen mehr in die Häfen des Landes zu lassen. "Diese Schiffe können es vergessen, Italien zu erreichen. Ich will die Geschäfte von Schleppern und Mafiosi unterbinden!", schrieb der Chef der rechten Partei Lega Nord am Samstag auf Facebook.

Zuvor hatten sowohl Italien als auch Malta dem Schiff "Lifeline" der Organisation "Mission Lifeline" aus Dresden die Einfahrt verweigert. Die "Lifeline" hatte am Donnerstag nach eigenen Angaben mehr als 220 schiffbrüchige Migranten in internationalen Gewässern an Bord genommen. Matteo Salvini bezeichnete die "Lifeline" als "gesetzloses Schiff". Maltas Ministerpräsident Joseph Muscat teilte mit, die maltesischen Streitkräfte hätten einen kranken Migranten von Bord des Schiffes geborgen. Sie würden das Schiff auch mit Hilfsgütern versorgen.

Vor rund zwei Wochen hatte die neue italienische Regierung bereits dem Schiff "Aquarius" der Hilfsorganisation "SOS Méditerranée" die Einfahrt in Italien verweigert. Das Schiff fuhr daraufhin in den spanischen Hafen Valencia. (dpa)

Mehr zum Thema - Libyens Küstenwache rettet 175 Flüchtlinge aus Seenot