Studie: Kokain in britischen Flüssen beeinträchtigt Sex-Leben von Aalen

Im Jahr 2015 wurde London als EU-Stadt mit dem größten Kokain-Gehalt im Abwassersystem anerkannt. Von dort aus gerät die Klasse-II-Droge direkt in britische Gewässer. Die neueste Studie der Universität Neapel Federico II hat ergeben, dass die Abflüsse der Substanz überraschenderweise auch die bereits gefährdete Population von Aalen bedrohen.

Die Wissenschaftler der Universität führten ein Experiment durch, bei dem Fische für 50 Tage in Wasser, das mit einer geringen Konzentration von Kokain versehen wurde, gesetzt wurden. Die Ergebnisse des Versuchs wurden in der Zeitschrift Science of the Total Environmentveröffentlicht. Im Laufe der Untersuchung sammelte sich die Rauschdroge im Gewebe der Tiere an und machte sie dadurch "hyperaktiv". Außerdem erlitt der Skelettmuskel der Aale schwere Verletzungen, die auch zehn Tage nach der Entfernung aus dem Wasser nicht verheilten.

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Die Biologin und führende Autorin der Studie, Anna Capaldo, warnte zudem gegenüber National Geographic davor, dass die dem Kokain ausgesetzten Fische daran gehindert werden können, die Geschlechtsreife zu erreichen und sich fortzupflanzen. Im Endeffekt stellen die schädlichen Auswirkungen der Droge auf die Umwelt potentiell sogar das gesamte Überleben der Tierordnung infrage, schlussfolgerten die Forscher.