Irans Frauen dürfen zum Public Viewing ins Stadion – erstmals seit 1979

Nach nationalen und internationalen Protesten haben die iranischen Behörden den Frauen im Land vorerst Zugang zum Fußballstadion erstattet. Laut der Nachrichtenagentur Isna gilt die Erlaubnis aber nur für das Public Viewing des WM-Spiels Iran gegen Spanien am Mittwoch. In den Stadien Azadi und Takhti in der Hauptstadt Teheran können Frauen auf der Familientribüne das Spiel auf einer großen Leinwand live verfolgen.

Es wäre das erste Mal seit der islamischen Revolution 1979, dass sich Frauen legal im Asadi-Stadion aufhalten. Frauenaktivisten zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass dies der Beginn einer neuen Entwicklung sein könnte: "Wenn alles glatt laufen sollte, könnte dies ein Auftakt sein für die generelle Aufhebung des Stadionverbots für die Frauen", sagte die Abgeordnete Tajebeh Siawoshi der Isna.

Auch das Public-Viewing-Verbot in Parks und anderen öffentlichen Anlagen wurde dem Bericht zufolge - zumindest für das Spiel gegen Spanien - aufgehoben. Beim ersten WM-Spiel gegen Marokko am Freitag galt noch ein Verbot.

Das Stadionverbot für Frauen ist seit fast 40 Jahren in Kraft. Nach Ansicht des erzkonservativen Klerus haben sie in Fußballstadien mit frenetischen männlichen Fans und markigen Slogans nichts zu suchen. (dpa)

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