Türkische Polizei nimmt nach tödlicher Schießerei zwischen HDP- und AKP-Anhängern 19 Menschen fest

Nach dem gewaltsamen Tod von vier Menschen hat die türkische Polizei 19 Menschen festgenommen, darunter einen Kandidaten der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag. Schon am Freitag hatte die Staatsanwaltschaft nach Angaben des türkischen Staatssenders TRT die Festnahme von drei Verdächtigen angeordnet.

Bei einer Schießerei zwischen Anhängern der HDP und der regierenden Partei AKP war im mehrheitlich kurdischen Distrikt Suruç in der Provinz Şanlıurfa am Donnerstag auch ein Bruder des AKP-Abgeordneten Ibrahim Halil Yıldız getötet worden. Der Vorfall ließ die Spannungen zwischen AKP und HDP eskalieren. Am Freitag warfen sich Vertreter beider Parteien gegenseitig Provokation und Lügen vor. Staatspräsident und AKP-Chef Recep Tayyip Erdoğan machte die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die HDP für die Tat verantwortlich. HDP-Abgeordnete wiederum beschuldigten die AKP-Regierung, "direkt verantwortlich" zu sein.

Mehr zum Thema - Lebt türkischer Putschisten-Führer in Deutschland? Staatliche Nachrichtenagentur klingelt in Berlin

Der Staatschef wirft der HDP vor, der verlängerte Arm der verbotenen PKK zu sein. Die HDP weist das zurück. Am 24. Juni werden in der Türkei der Präsident und ein neues Parlament gewählt. (dpa)