Pariser Vorort benennt Straße zum Gedenken an vertriebene Palästinenser um - Juden empört

Der Nahostkonflikt bewegt Menschen überall in der Welt. Jetzt sorgte ein Pariser Vorort für Schlagzeilen: Die Behörden der Gemeinde Bezons benannten eine Straße zum Andenken an Nakba um – palästinensisch für "Katastrophe", die für die Vertreibung von Hundertausenden Palästinenser aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina bei der Gründung des israelischen Staates im Jahr 1948 steht.

Die Gedenktafeln in Französisch und Arabisch lauteten: "Zum Andenken an die 800.000 vertriebenen Palästinenser und die Zerstörung von 532 Dörfern durch den Kriegsverbrecher David Ben-Gurion zwecks Gründung des israelischen Staates". Ben-Gurion war der erste Ministerpräsident Israels. Am Dienstagmorgen waren alle Tafeln mit Graffiti besprüht und die Stadt hat sich kurz danach entschieden, sie wieder zu entfernen, nachdem ein hochrangiger Vertreter der Region Val d'Oise dies angeordnet hatte. Die Tafeln könnten "die öffentliche Ordnung erheblich stören". Die Vertreter der jüdischen Assoziationen behaupteten, sie regten antisemitische Gewalt an. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Emmanuel Nahshon, nannte die Stadtverwaltung in Bezos die erste Hamas-orientierte Stadtverwaltung in Frankreich.

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