Kurz vor Waffenruhe: Selbstmordattentate und Anschläge mit mindestens 34 Toten in Afghanistan

Mindestens 34 Menschen sind am Montag bei Anschlägen und Explosionen in Afghanistan getötet worden. Die Angriffe ereigneten sich in der Hauptstadt Kabul sowie in drei Provinzen wenige Tage vor Beginn einer vereinbarten Waffenruhe mit den radikalislamischen Taliban.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erklärte sich über ihr Sprachrohr Amak für einen der Anschläge verantwortlich. Dabei sprengte sich ein IS-Selbstmordattentäter vor einem Ministerium in der Hauptstadt Kabul in die Luft und riss mindestens 13 Menschen mit in den Tod. Mindestens 25 weitere wurden verletzt, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mitteilte. Der Anschlag ereignete sich laut Polizei, als die Belegschaft das für den ländlichen Wiederaufbau zuständige Ministerium nach Feierabend verließ.

In der nördlichen Provinz Kundus griffen die radikalislamischen Taliban einen Kontrollposten an und töteten mindestens 15 Sicherheitskräfte. Darunter waren nach offiziellen Angaben zehn Soldaten und fünf Polizisten.

In der südöstlichen Provinz Ghasni starben sechs Zivilisten bei der Explosion einer Straßenmine, drei weitere wurden verletzt. Ein Sprecher des Gouverneurs machte die Taliban für den Vorfall verantwortlich.

In Dschalalabad, der Hauptstadt der östlichen Provinz Nangarhar, sprengten sich zwei Selbstmordattentäter nahe dem Bildungsministerium in die Luft. Mindestens 15 Menschen wurden verletzt. Die Polizei erschoss einen dritten Selbstmordattentäter. Ein Sprecher der Provinz machte den IS für den Anschlag verantwortlich.

Die Regierung unter Präsident Aschraf Ghani hatte vergangene Woche eine einseitige Waffenruhe mit den Taliban angekündigt, die am Donnerstag beginnen soll. Die Taliban riefen daraufhin einen Waffenstillstand während der ersten drei Tage des Eid-al-Fitr-Fests aus, das ab Samstag den Fastenmonat Ramadan beendet. (dpa)

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