Italiens Finanzminister Giovanni Tria: "Ein Euro-Austritt kommt nicht in Frage"

Der neue italienische Finanzminister Giovanni Tria will Italiens Zukunft im Euro garantieren. "Die Position der Regierung ist eindeutig und einhellig. Ein Euro-Austritt kommt nicht infrage", sagte der Wirtschaftsprofessor der Zeitung Corriere della Sera. "Die Regierung ist entschlossen, auf alle Fälle zu verhindern, dass am Markt Bedingungen entstehen, die zu einem Austritt führen würden."

Als Wirtschaftsminister sei es seine Pflicht, dafür zu sorgen, dass Italiens Zugehörigkeit zum Euro nicht infrage gestellt wird, so Giovanni Tria. Außerdem versicherte der Politiker, den Abbau der immensen Staatsschulden und die Eindämmung des Defizits vorantreiben zu wollen. Die neue Regierung halte allerdings nichts vom Sparen, sondern wolle dies über die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums erreichen.

Während der Regierungsverhandlungen zwischen der Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega Nord waren immer wieder Sorgen aufgekommen, die Koalition könnte einen Austritt aus dem Euro in Erwägung ziehen. In einem durchgestochenen Entwurf des Regierungsvertrags war von Szenarien zum Euro-Ausstieg die Rede, diese tauchen in der finalen Version jedoch nicht mehr auf. Außerdem wollten die Parteien zunächst den Euro- und Deutschlandkritiker Paolo Savona zum Finanzminister machen. (dpa)

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