Millionen afghanische Kinder gehen nicht zur Schule

Fast vier Millionen Kinder zwischen sieben und 17 Jahren in Afghanistan gehen nicht zur Schule. Rund 2,2 Millionen von ihnen seien Mädchen, heißt es in einem am Sonntag in der afghanischen Hauptstadt Kabul vorgestellten Bericht der UN-Kinderhilfsorganisation UNICEF. Gut 16 Jahre nach Beginn massiver internationaler Hilfsbemühungen hat demnach derzeit knapp die Hälfte aller afghanischen Kinder keinen Zugang zu Bildung.

Ein wichtiger Grund sei der sich verschärfende Krieg mit den radikalislamischen Taliban und zunehmend mit der Terrormiliz "Islamischer Staat". Außerdem führe die wachsende Armut der Menschen dazu, dass noch mehr Kinder arbeiten müssten und Mädchen früh verheiratet würden. Dazu komme die massive Binnenvertreibung.

Humanitäre Helfer haben in diesem Jahr bereits mehr als 100.000 Kriegsflüchtlinge registriert. UNICEF warnt, dass in der Nähe von Kampfgebieten Schulen oft geschlossen werden oder Eltern entschieden, ihre Kinder nicht mehr zur Schule zu schicken, weil der Schulweg zu gefährlich ist. (dpa)

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