Londoner Zeitung weist Vorwürfe der Käuflichkeit zurück

Die Londoner Gratiszeitung "Evening Standard" hat Vorwürfe zurückgewiesen, journalistische Inhalte und Werbung miteinander zu vermischen. "Es ist keineswegs der Fall, dass eine geschäftliche Vereinbarung zu einer 'günstigen' Berichterstattung führen würde", teilte die Zeitung am Donnerstag mit.

Die Nachrichtenseite "Open Democracy" hatte dem Evening Standard am Mittwoch vorgeworfen, er habe im Rahmen seines Projekts London 2020 für Berichterstattung zu Themen wie Luftverschmutzung, Schulen oder Technologie am Arbeitsplatz sechs Unternehmen je 500.000 Pfund (570.000 Euro) zahlen lassen. Im Gegenzug für die gesponserten journalistischen Beiträge dürfen die Unternehmen "Open Democracy" zufolge außerdem positive Berichterstattung erwarten. Das Projekt "eliminiert de facto die konventionelle ethische Trennung zwischen Nachrichten und Werbung im Standard", schreibt der Journalist James Cusick bei "Open Democracy".

Die Zeitung sieht das anders: "Die journalistische Integrität und Unabhängigkeit stehen im Zentrum all unserer Aktivitäten, und es steht außer Zweifel, dass die journalistische Aktion "London 2020" keine Ausnahme ist", heißt es in der Mitteilung. Alle "kommerziellen Inhalte" seien klar als solche ausgezeichnet. (dpa)

Mehr zum Thema - Nackte Tatsachen: Warum der BILD-Zeitung seriöser Journalismus am Arsch vorbeigeht