LKW-Fahrer legen Brasilien lahm - Protest gegen hohe Treibstoffpreise dauert an

Trotz Zugeständnissen der brasilianischen Regierung haben Trucker ihren Protest gegen die hohen Treibstoffpreise fortgesetzt und mit Blockaden weite Teile des Landes lahmgelegt. Nach Angaben der Bundespolizei sperrten die LKW-Fahrer am Montag mindestens 550 Straßen. Rund ein Dutzend Flughäfen verfügte über kein Kerosin mehr. Mehrere Flüge wurden gestrichen.

Die Proteste richteten sich gegen den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras und die hohen Treibstoffpreise. Allein im Mai waren der Benzinpreis in der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas um etwa zwölf und der Dieselpreis um gut neun Prozent gestiegen. Angesichts des Drucks der Straße lenkte Präsident Michel Temer ein und senkte die Dieselpreise. Nach seiner Ankündigung brach der Aktienkurs von Petrobras um 14 Prozent ein.

In Brasilien wird der Großteil der Güter mit Lastwagen transportiert. Wegen des Streiks blieben viele Tankstellen ohne Benzin, in den Supermärkten werden die Waren knapp. Auch zahlreiche Fabriken müssen die Produktion einstellen, weil das benötigte Material nicht eintrifft. (dpa)

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