Rassismus-Vorwürfe: Schwarze Touristen filmen Rauswurf aus KFC in Berlin und werden dafür verklagt

Kentucky Fried Chicken am Alexanderplatz in Berlin und die Berliner Polizei stehen seit Montag im Mittelpunkt eines Skandals um Rassismus: das Gastronomieunternehmen, weil die Polizei gerufen wurde, um eine Gruppe schwarzer Touristen des Lokals zu verweisen. Die Ordnungshüter, weil sie mit der Hand an Pistole und Pfefferspray in das Schnellrestaurant gekommen sind und außerdem gegen die Touristen, die den Vorgang gefilmt hatten, Anzeige erstattet haben.

Sieben dunkelhäutige Touristen aus Großbritannien hatten sich zum Imbiss im KFC am Alexanderplatz eingefunden. Das Personal befand, die Gruppe habe beim Essen zu laut gelacht und geredet, und mahnte Ruhe an. Es folgte ein Streitgespräch, in dessen Verlauf sich die Filialleitung für einen Anruf bei der Polizei entschied.

Die Touristen konterten die Vorwürfe, zu laut gewesen zu sein: Andere Gäste des Restaurants hätten schließlich auch gelacht und sich unterhalten. Sie werfen ihrerseits der Leitung des Restaurants Rassismus vor. Diese weist die Vorwürfe zurück und behauptet, die Besucher hätten gepöbelt und mit Essen um sich geworfen.

Die Polizei erstattete Anzeige wegen Verletzung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung: Ein von einer jungen Frau aus der Gruppe aufgenommenes Video, das den Lokalverweis zeigt, wurde im Internet veröffentlicht.

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