Klinik muss Kreißsaal wegen Babybooms unter Hebammen schließen

Weil drei der acht Hebammen Kinder erwarten, hat ein Kreißsaal in Baden-Württemberg für mehrere Wochen - voraussichtlich bis Juli - geschlossen. Sobald die Schwangerschaft bekannt werde, gelte für Hebammen ein Beschäftigungsverbot, gab die Sprecherin der Helios-Klinik in Überlingen am Dienstag bekannt. Auch eine vierte Hebamme sei ausgefallen.

Wegen des mangelnden Personals sei eine sichere Versorgung von Mutter und Kind nicht rund um die Uhr zu gewährleisten, so Klinikgeschäftsführer Sven Axt. Sobald ausgeschriebene Stellen besetzt und die neuen Mitarbeiter eingearbeitet sind, soll es in der Überlinger Klinik weitergehen. Bis dahin müssen werdende Mütter ausweichen. Die vier Hebammen, die noch im Dienst sind, beraten nun in der Geburtsplanungssprechstunde, arbeiten neue Kollegen ein oder nehmen sich einen Freizeitausgleich.

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Hebammen fehlen derzeit fast überall. Der Deutsche Hebammenverband (DHV) beklagt seit langem, dass Schwangere kaum noch eine Hebamme zur Betreuung finden. Zudem prangert er schlechte Bezahlung, Arbeitsbelastung und hohe Haftpflichtprämien an. (dpa)