Tränengasgranate verletzt Demonstranten in Frankreich: Hand durch Explosion zerfetzt

Im Konflikt um ein jahrelang besetztes Gelände in Westfrankreich ist ein Aktivist bei Zusammenstößen mit der Polizei schwer verletzt worden. Der etwa 20 Jahre alte Mann soll am Dienstag nach ersten Informationen des Innenministeriums versucht haben, eine Tränengasgranate einzusammeln, um sie zurück auf die Polizisten zu werfen. Dabei sei die Granate explodiert und habe ihn schwer an der Hand verletzt, teilte das Ministerium mit.

Nach Darstellung der Regierung hätten rund 50 "radikale und vermummte Gegner" auf dem Areal in der Nähe von Nantes Polizisten angegriffen, es seien auch Molotowcocktails geworfen worden. Die Gendarmerie habe daraufhin Tränengas eingesetzt. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, um die Umstände aufzuklären.

Linke Aktivisten hatten mit der Besetzung des weitläufigen Geländes beim Ort Notre-Dame-des-Landes ursprünglich gegen den dort geplanten Flughafen protestiert. Die Regierung gab dieses umstrittene Projekt jedoch Anfang des Jahres auf. Im vergangenen Monat begann sie mit der Räumung von Unterkünften der Besetzer, dabei kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen. Vergangene Woche zerstörten die Behörden sieben weitere Unterkünfte. (dpa)

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