Haarige Sache: Transgender-Frau erstattet Anzeige, da Muslima ihren Körper nicht wachsen will

Eine Transgender-Frau hat den Schönheitssalon Mad Wax in der kanadischen Stadt Windsor verklagt, da sich eine muslimische Mitarbeiterin aus religiösen Gründen geweigert hatte, ihren Körper zu wachsen. Der Geschäftsinhaber des Studios kann nun vor dem Menschenrechtsgericht in Ontario angeklagt werden. Die Kundin, die vor kurzem noch ein Mann war, fordert Schmerzensgeld in Höhe von 50.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 43.000 Euro).

Wie Jason Carruthers, der Geschäftsführer des Schönheitssalons, am Freitag erklärte, war er von der Anzeige überrascht. Nachdem die Haarentfernung der Transgender-Frau im März per Telefon verweigert worden sei, habe sie mit dem Geschäftsführer persönlich sprechen wollen. Dieser habe ihr erklärt, dass an jenem Tag nur eine muslimische Angestellte im Salon tätig sei, die auf körperliche Kontakte mit Männern außerhalb ihrer Familie verzichte. Der einzige männliche Angestellte sei zu jenem Zeitpunkt krank gewesen.

Carruthers fügte außerdem hinzu, dass es früher nie ein Problem gewesen sei, Männern eine Haarentfernung abzulehnen, da 98 Prozent der Angestellten seines Kosmetikstudios Frauen seien. Der Geschäftsführer des Salons sagte auch, dass die Unterhaltung, die er mit der Klägerin führte, seiner Meinung nach eher von einem "brasilianischen Wachsen" (die komplette Haarentfernung vom Intimbereich) war, als von einem Beinwachsen. "Als wir in der Vergangenheit nach solcher Epilationsmethode gefragt wurden, haben wir immer unseren Kunden gesagt, dass wir diesen Service nicht anbieten können", sagte Carruthers. "Es war nie ein Problem."

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