Flüchtlingsamt überprüft nach Bremer Asyl-Skandal zehn Außenstellen

Nach den Unregelmäßigkeiten bei Asylbescheiden in Bremen überprüft das Bundesflüchtlingsamt zehn weitere Außenstellen. Dort seien Abweichungen von den durchschnittlichen Schutzquoten um zehn Prozentpunkte aufgefallen, und zwar nach oben ebenso wie nach unten, erklärte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums auf Anfrage. Nun würden in repräsentativen Stichproben insgesamt 8.500 Fälle aus dem Jahr 2017 überprüft.

Darüber hinaus geht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) demnach Unklarheiten bei Asylbescheiden in seiner Außenstelle im rheinland-pfälzischen Bingen nach. Dort hat ein Mitarbeiter am 6. Februar die Nürnberger Zentrale um eine Überprüfung von Verfahren gebeten. "Hintergrund des Hinweises sind fachlich divergierende Einschätzungen über asylverfahrensrechtliche Bewertungen zwischen den Mitarbeitern in der Außenstelle", so die Ministeriumssprecherin. Unterdessen hat Seehofer die Stelle des Leiters der Abteilung Migration in seinem Ministerium am 2. Mai neu besetzt. "Dies erfolgte im Rahmen einer organisatorischen und personellen Neuausrichtung des Hauses und stand in keiner Weise im Zusammenhang mit den Vorfällen im Bamf", so die Ministeriumssprecherin dazu. (dpa)

Mehr zum Thema - Asylanträge zu Unrecht bewilligt? Bamf überprüft 18.000 Asyl-Entscheide aus Bremen