"Mit solchen Freunden, wer braucht da noch Feinde": EU-Ratspräsident Tusk kritisiert Trump heftig

Der EU-Ratspräsident Donald Tusk hat die jüngsten Entscheidungen der US-Regierung unter Trump "ein Phänomen kämpferischer Launenhaftigkeit" genannt und sie mit dem Spruch kommentiert: "Wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde." Der EU-Politiker sagte das am Mittwoch vor Beginn des EU-Westbalkan-Gipfels im bulgarischen Sofia.

Die EU solle in Sachen Iran-Atomvertrag und Zöllen auf Aluminium und Stahl den USA als geeinte Front entgegentreten, hieß es weiter. "Um Akteur und nicht Objekt globaler Politik zu sein, muss Europa wie nie zuvor wirtschaftlich, politisch und auch militärisch geeint sein", forderte Tusk.

US-Präsident Donald Trump hatte vor einer Woche das Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt. Zuvor hatte er sein Land bereits aus dem Pariser Klimaabkommen zurückgezogen, Strafzölle gegen die europäischen Partner angekündigt und einseitig beschlossen, die US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. In allen Punkten sind die meisten EU-Staaten gegensätzlicher Meinung.

Im Zusammenhang mit dem Atomabkommen hatte zudem Medienberichten zufolge der Iran vor einigen Tagen auch angedroht, angebliche Schmiergeldflüsse an westliche Politiker und Spitzenbeamte im Vorfeld des Deals offenzulegen, sollte die EU es nicht im Laufe der kommenden Monate schaffen, die USA von ihrer Entscheidung zum Ausstieg abzubringen. (RT Deutsch/dpa)

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