Soros-Stiftung stellt Betrieb in Ungarn ein und zieht nach Berlin

Die Stiftung des US-amerikanischen Investors ungarischer Herkunft George Soros beendet ihre Tätigkeit in Ungarn. Budapest, so klagt die Einrichtung des bekannten US-Milliardärs und Philanthropen, verdränge die Zivilgesellschaft.

"Angesichts der zunehmend repressiven politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Ungarn verlegt die Stiftung Open Society Foundations ihre in Budapest basierten Auslandsgeschäfte und Personal nach Berlin", hieß es in einer Pressemitteilung der Stiftung. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat mehrmals den US-Tycoon für die Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes kritisiert. Als sich die Informationen über einen möglichen Umzug der Soros-Stiftung erstmals im April verbreiteten, erklärte Orban:

Sie würden verstehen, wenn ich nicht wie ein Schlosshund heulen werde.

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Soros ist ein in Ungarn geborener US-Amerikaner mit stark ausgeprägtem politisch-wirtschaftsliberalem Sendungsbewusstsein. So unterstützt er mit seinem Geld neoliberale Oppositionsbewegungen in zahlreichen Ländern, was bereits zu Beschwerden über eine mutmaßliche Einmischung Soros' in die inneren Angelegenheiten dieser Staaten geführt hat. Stolz ist er auch darauf, "aktiv an der Revolution beteiligt gewesen" zu sein, "die das Sowjetsystem hinwegfegte". Er gilt als Kritiker von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.