Neun Tote bei mutmaßlicher Anschlagsserie auf Java

Bei einer Serie von mutmaßlich islamistisch motivierten Bombenanschlägen auf christliche Kirchen sind am Sonntag in Indonesien mindestens neun Menschen getötet worden. Nach Polizeiangaben gab es mindestens 40 Verletzte. Die Großstadt Surabaya auf der Insel Java wurde am Morgen innerhalb von wenigen Minuten von mehreren Explosionen erschüttert. Insgesamt waren drei Kirchen betroffen.

Die erste Explosion ereignete sich gegen 07.30 Uhr Ortszeit (01.30 Uhr MESZ) in einer katholischen Kirche. Nach Angaben von Augenzeugen geschah dies kurz vor Beginn eines Gottesdienstes. Kurze Zeit später gab es weitere Explosionen in einer Kirche der Pfingstbewegung und in einem weiteren protestantischen Gotteshaus. Ein Sprecher des indonesischen Geheimdienstes NIA machte die Gruppe "Jemaat Ansharud Daulah" (JAD) dafür verantwortlich. Ein Bekennerschreiben gab es zunächst aber nicht.

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Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Von den mehr als 260 Millionen Einwohnern sind mehr als 85 Prozent muslimischen Glaubens. Katholische und protestantische Christen machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus. Der Staat hat seit mehr als anderthalb Jahrzehnten immer wieder mit islamistischer Gewalt zu tun. (dpa)