Finanzskandal erschüttert katholische Kirche in Bonn

Ein millionenschwerer Finanzskandal erschüttert die katholische Kirche in Bonn. In einer dortigen Kirchengemeinde soll es nach Angaben des Erzbistums Köln zu einer "unzulässigen Verwendung" von Kirchengeldern in Höhe von knapp einer Million Euro gekommen sein. Der für die betroffenen Gemeinde St. Martin verantwortliche Pfarrer und Stadtdechant erkläre mit sofortiger Wirkung den Verzicht auf seine Ämter, teilte das Erzbistum am Freitag mit.

Die Unregelmäßigkeiten fielen nach Angaben des Erzbistums bei einer turnusmäßigen Prüfung der internen Revision auf. Mittlerweile sei das Ergebnis auch durch eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt worden. In den Jahren 2009 bis 2014 soll das Geld unter anderem verwendet worden sein, um Löcher an anderer Stelle zu stopfen, also für defizitäre Einrichtungen der Gemeinde. "Außerdem kam es bei Baumaßnahmen der Kirchengemeinde zu Liquiditätsengpässen in vergleichbarer Höhe", erklärte das Erzbistum. (dpa)

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