Trinkwasserpreise in zehn Jahren um Viertel gestiegen - große regionale Unterschiede

Die Trinkwasserpreise für Verbraucher in Deutschland sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Zwischen 2005 und 2016 legten sie um 25 Prozent zu. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Analyse der Grünen-Fraktion im Bundestag, die Daten des Statistischen Bundesamts ausgewertet hat. Für einen Haushalt von zwei Personen bedeute dies Mehrausgaben von 50 Euro.

Die Entwicklung ist regional sehr unterschiedlich: Während die Preise für Trinkwasser aus dem Wasserhahn in Thüringen und Berlin seit 2005 sogar gefallen seien, müssten Verbraucher in Bayern demnach fast 60 Prozent mehr zahlen. Die Grünen fordern schärfere Gesetze für den Einsatz von Gülle, Pestiziden und Arzneien, die Grundwasser verunreinigten. Brunnen müssten zunehmend wegen Verschmutzung durch Nitratdünger und Arzneien aufgegeben werden. Zudem sinke der Wasserverbrauch pro Kopf seit Jahren, wodurch höhere Kosten für das Spülen der Leitungen entstünden. Teils müssten auch Netze verkleinert werden. Wasserversorger legten die Kosten oft auf Verbraucher um.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) entgegnete, die Trinkwasserpreise hätten sich in den vergangenen Jahren entlang der Inflation entwickelt. Die Versorger hätten in den vergangenen Jahren mehr in die Infrastruktur investiert, alleine für 2018 seien 2,7 Milliarden vorgesehen. (dpa)

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