Katalonien: Puigdemont gibt auf - Unbelasteter Kandidat vorgeschlagen

Im monatelangen Ringen mit der Zentralregierung in Madrid hat der katalanische Ex-Präsident Carles Puigdemont am Donnerstag nachgegeben. Er verzichtete auf eine Kandidatur für das Amt des Regionalpräsidenten und schlug stattdessen den Anwalt und Schriftsteller Quim Torra vor. Damit würde erstmals ein unbelasteter Kandidat für den seit Monaten vakanten Posten zur Verfügung stehen.

Sollte Torra im Parlament in Barcelona eine Mehrheit erhalten, wäre das seit Januar anhaltende Tauziehen um die Bildung einer neuen Regierung für die nordostspanische Region beendet. Zuvor hatte das Verfassungsgericht Puigdemont auf Antrag Madrids den Weg zur Kandidatur erneut verstellt. Der von der spanischen Justiz gesuchte und sich zuletzt in Berlin aufhaltende Puigdemont könne sich nicht in Abwesenheit wählen lassen, entschieden die Richter. Wenn es bis zum 22. Mai keine neue Regierung gibt, muss in Katalonien neu gewählt werden. (dpa)

Mehr zum ThemaVierter Anlauf zur Regierungsbildung in Katalonien: Präsidentschaftskandidat bleibt in U-Haft