USA geben geschmuggelte Keilschrift-Täfelchen an Irak zurück

US-Behörden haben etwa 3.800 geschmuggelte Artefakte an den Irak zurückgegeben. Darunter seien Keilschrift-Täfelchen aus der neusumerischen und altbabylonischen Zeit um 2100 bis 1600 vor Christus sowie verschiedene Siegel, teilte die Grenzschutzbehörde ICE mit. Es handle sich bei den Tafeln um Verwaltungsdokumente, aber auch um Zaubersprüche und einen zweisprachigen religiösen Text aus der neubabylonischen Zeit.

Keile, eingedrückt in Tontafeln, waren vor 5.000 Jahren die übliche Methode, um in den Stadtstaaten und Großreichen Mesopotamiens Wirtschafts- und Verwaltungsnotizen zu machen. Auch Urkunden und astronomische Lehrbücher wurden mit dieser Methode verfasst.

Insgesamt hatte ein Händler aus dem Bundesstaat Oklahoma 2010 etwa 5500 Artefakte für umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro gekauft. Ein "Rechtsexperte für Kulturgut" hatte ihn laut ICE noch gewarnt, dass es sich um Raubgut aus archäologischen Stätten handeln könne und dass Objekte aus dem Irak als solche ausgewiesen werden müssten.

Vom Verkäufer in den Vereinigten Arabischen Emiraten ließ der Händler sich die Ware dennoch schicken, als Herkunftsland gab der Verkäufer die Türkei an. Der US-Zoll fing die als "Keramikfliesen" und "Fliesen-Muster" deklarierte Schmuggelware ab. Der Händler einigte sich mit den Behörden anschließend auf eine Strafzahlung von drei Millionen Dollar (2,5 Mio Euro). (dpa)

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