Iran verbietet Nachrichtendienst Telegram

Das iranische Justizministerium verbietet die beliebte Instant-Messenger-App Telegram. Grund sei der Schutz der nationalen Sicherheit. Die Entscheidung fiel nur wenige Tage, nachdem iranischen Behörden die Verwendung der App untersagt wurde, und fällt in eine unsichere Zeit. Die Ratifizierung des Nuklearabkommens steht bevor, und Proteste im Land werden erwartet.

Das Nuklearabkommen mit dem Iran steht auf dem Spiel. Donald Trump hatte dieses immer wieder als einen "sehr schlechten Deal" bezeichnet. Würden nicht entsprechend des Fahrplans des JCPOA (Joint Comprehensive Plan of Action) weitere Sanktionen aufgehoben und strebte Donald Trump eine Überarbeitung des Abkommens an, so käme dies für die Regierung Teherans einer Aufkündigung gleich. Eine neue Protestwelle im Land wird befürchtet, die auch mithilfe der Messenger-App Telegram, welche bei Iranern im In- und Ausland beliebt ist, geschürt werden könnte.

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Im iranischen Fernsehen hieß es:

Angesichtes verschiedener Beschwerden iranischer Bürger über die Social-Networking-App Telegram und aufgrund der Forderung von Sicherheitsorganen, die illegalen Aktivitäten von Telegram zu bekämpfen, hat die Justiz ihre Verwendung im Iran verboten. 

Das Verbot betrifft rund 40 Millionen Nutzer. Andere Verbote wie das von Facebook werden mithilfe virtueller privater Netzwerke (VPN) umgangen.