Sieg für Söder: Bayern beschließt Kreuz-Pflicht für Landesbehörden - Lindner übt Kritik

Der Kleinkrieg zwischen Berlin und München über "Multikulti" und Aufnahme von Flüchtlingen dauert an. Der jüngste Beschluss des bayerischen Landeskabinetts ist ein weiteres Signal an Berlin und die eigenen Wähler: In Bayern werden ab 1. Juni pflichtweise Kreuze in Eingangsbereichen aufgehängt. Damit lässt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder erkennen, dass sich Bayern zu seinen christlichen Grundwerten und Identität bekennt.

Dabei sollen die Kreuze nicht als Zeichen der Religion betrachtet werden, betonte Söder. Die Entscheidung spiegele bloß "die kulturelle Identität der christlich-abendländischen Prägung" wider. Die Kreuz-Pflicht gilt bereits für bayerische Schulen. Damit setzt Markus Söder die Politik des ehemaligen Ministerpräsidenten Bayerns Horst Seehofer fort, der ein Dorn in Angela Merkels Auge bei Themen wie Russland und Migration war.

Dabei hat die jüngste Verordnung nicht allen gefallen. Heftige Kritik äußerte auch der FDP-Chef Christian Lindner, der Markus Söder die Instrumentalisierung der Religionen für parteipolitische Zwecke vorwarf und den bayerischen Ministerpräsidenten mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verglich.

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