Zehnter Streiktag bei Frankreichs Bahn seit Anfang April

Französische Eisenbahner haben an ihrem zehnten Streiktag seit Anfang des Monats wieder große Teile des Zugverkehrs in Frankreich lahmgelegt. Am Dienstag beteiligten sich wie am Vortag etwas weniger als 18 Prozent aller Bahn-Mitarbeiter an dem Protest gegen die Bahnreform der Regierung. Es streikten aber gut 63 Prozent der Lokführer.

Auch im Gehalts-Streit bei der Fluggesellschaft Air France beeinträchtigte ein neuer Streiktag den Verkehr. Das Unternehmen strich laut Ankündigung rund ein Viertel seiner Flüge. Nach Angaben des Bahnbetreibers SNCF fielen am Dienstag rund zwei Drittel der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge aus. Im französischen Regionalverkehr fuhren im Durchschnitt nur zwei von fünf Zügen. Die Gewerkschaften hatten insgesamt 36 Streiktage bis Ende Juni angesetzt.

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Die Regierung will den hoch verschuldeten Bahnbetreiber SNCF umbauen und den Bahnverkehr – wie auf EU-Ebene beschlossen – für Wettbewerber öffnen. Unter anderem sollen neueingestellte SNCF-Mitarbeiter künftig nicht mehr den beamtenähnlichen Eisenbahner-Status bekommen. Bei Air France beziffert das Unternehmen die Kosten durch die bislang elf Streiktage seit Ende Februar bereits auf an die 300 Millionen Euro. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Gehalt in diesem Jahr, das Management bietet sieben Prozent über vier Jahre. (dpa)

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