Armenische Polizei nimmt mehr als 100 Demonstrantenfest – Regierung ruft zu Dialog auf

Die armenische Polizei hat am Samstag in der Hauptstadt Jerewan 102 Menschen in Gewahrsam genommen. Die Anhänger der Opposition blockierten Straßen und versuchten den Verkehr in mehreren Bezirken lahmzulegen. Die Behörden gaben außerdem bekannt, eine Anschlagsserie im Land verhindert zu haben. Es wurden sechs Verdächtige festgenommen. Bei Hausdurchsuchungen stellte die Polizei Sprengstoff und Zünder sicher.

Am neunten Tag der Proteste in Armenien rief der neue Ministerpräsident Sersch Sargsjan die Opposition zu Gesprächen auf. "Ich bin sehr besorgt über die Entwicklung der innenpolitischen Lage", sagte der Politiker. Die Opposition lehnte das Gesprächsangebot jedoch ab. Die Proteste hatten sich am 13. April infolge des Wechsels von Ex-Präsident Sersch Sargsjan auf den Posten des Regierungschefs entzündet. Gleichzeitig machten viele junge Armenier ihrem Ärger über die Wirtschaftslage im Land Luft. (Interfax/dpa)

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