Schlag gegen die sizilianische Mafia - 22 Festnahmen

Bei der Verfolgung von Helfern eines Mafia-Bosses hat die Polizei in Italien 22 mutmaßliche Mitglieder der Cosa Nostra festgenommen. Gegen die Gefassten besteht Verdacht auf Mafia-Mitgliedschaft, Erpressung, illegalen Waffenbesitz, Betrug und andere Verbrechen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Verdächtigen waren demnach Angehörige von Mafia-Familien in der Provinz Trapani im Westen Siziliens, die als Einflussbereich von Mafia-Boss Matteo Messina Denaro gilt.

Der 1993 untergetauchte Messina Denaro gilt als mächtigstes Mitglied der sizilianischen Mafia. Unklar ist jedoch, ob der 55-Jährige die gesamte Organisation kontrolliert. Messina Denaro wird wegen Mordes gesucht. Die Behörden verfolgen ihn seit Jahren. Sie haben bereits zahlreiche seiner Verwandten und Helfer festgenommen.

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Nach Angaben der Polizei gab die jüngste Razzia auch einen Einblick in das Kommunikationsnetzwerk des Mafioso. Demnach entdeckten die Beamten zahlreiche "pizzini" - kleine Notizzettel, mit deren Hilfe die Kriminellen kommunizieren, um dem Abhören und anderen Formen der Überwachung zu entgehen. (dpa)