Gewerkschaften fordern Arbeitgeber zu Angebot im Tarifstreit auf

Vor der voraussichtlich entscheidenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst haben die Gewerkschaften die Arbeitgeber erneut zur Vorlage eines Angebots aufgefordert. Sie müssten endlich ein umfassendes Angebot vorlegen, sagte der Vorsitzende des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, am Sonntag in Potsdam.

An die Adresse des Verhandlungsführers des Bundes, Innenminister Horst Seehofer, sagte Ulrich Silberbach: "Horst Seehofer kann den Knoten durchschlagen." Der Chef der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, hatte bereits Ende der Woche abermals darauf hingewiesen, dass die Arbeitgeber nach zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot vorgelegt hätten.

Verdi und dbb verhandeln mit dem kommunalen Arbeitgeberverband VKA und dem Bund über die Einkommen von 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. In den vergangenen Tagen haben massive Warnstreiks unter anderem Teile des Nahverkehrs in Deutschland lahmgelegt und den Flugverkehr gestört. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 200 Euro mehr. Die Arbeitgeber lehnen dies als zu teuer ab. Die dritte Runde ist nach dem Start am Sonntagnachmittag bis Montag angesetzt, kann aber auch erst am Dienstag oder Mittwoch enden. (dpa)

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