Sechs Monate nach Mord an Journalistin auf Malta: Sohn fordert Polizei auf, Enthüllungen nachzugehen

Der Sohn der auf Malta ermordeten Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia appelliert an die örtlichen Behörden, den Enthüllungen seiner Mutter nachzugehen. "Einige von ihnen sind wahrscheinlich mit ihrer Ermordung verknüpft, andere weniger", sagte Andrew Caruana Galizia der Deutschen Presse-Agentur ein halbes Jahr nach dem Attentat auf die 53-Jährige.

"Die Polizei muss Fehlverhalten aus Prinzip nachgehen. Doch nachdem ein Journalist, der das Fehlverhalten aufgedeckt hatte, von einer ferngesteuerten Bombe unter dem Autositz in die Luft gejagt wurde, muss dieses Verbrechen Teil der Mordermittlungen werden", sagte der Sohn der ermordeten Journalistin.

Die Ermordung von Daphne Caruana Galizia am 16. Oktober 2017 unweit ihres Hauses in Bidnija hatte international für Entsetzen gesorgt. Die Journalistin hatte unter anderem zu Geldwäsche, Korruption und dem umstrittenen Handel mit maltesischen Pässen recherchiert und auch hochrangige Politiker an den Pranger gestellt. Für den Mord müssen sich drei Männer vor Gericht verantworten. Die Ermittler halten es aber für möglich, dass diese von einem bislang unbekannten Drahtzieher beauftragt wurden. (dpa)

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