Mehr als 500 verletzte Palästinenser bei erneuten Gaza-Protesten

Bei neuen Massenprotesten an Israels Grenze zum Gazastreifen sind am Freitag mindestens 528 Palästinenser verletzt worden. Mehr als 100 hätten Schussverletzungen erlitten, andere Tränengas eingeatmet, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit.

Rund 10.000 Palästinenser nahmen nach Angaben der israelischen Armee an fünf Stellen entlang der Grenze an Ausschreitungen teil. Sie schwenkten demnach Palästinenserflaggen, verbrannten Reifen und israelische Fahnen. Es habe mehrere Versuche gegeben, die Grenzanlage zu beschädigen oder zu durchbrechen. Palästinenser hätten auch Brandsätze geworfen.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas schicke Leute, um den Grenzzaun zu demolieren, eine zweite Welle von Hamas-Aktivisten versuche dann, nach Israel vorzudringen, sagte Israels Armeesprecher Jonathan Conricus. Man bemühe sich, die Opferzahlen möglichst gering zu halten. "Aber wir können es einer Horde von Randalierern nicht erlauben, nach Israel einzudringen."

Seit Ende März sind bei Massenprotesten entlang der Gaza-Grenze 34 Palästinenser getötet worden, Hunderte erlitten Schussverletzungen. Anlass des "Marsches der Rückkehr", der bis Mitte Mai dauern soll, sind die Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung Israels. (dpa)

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