Irischer Präsident begnadigt zu Unrecht Verurteilten 136 Jahre nach seiner Hinrichtung

Am Donnerstag hat der irische Staatschef Michael D. Higgins bei einer festlichen Zeremonie einem Iren namens Myles Joyce eine posthume Begnadigung gewährt. Er wurde vor fast 140 Jahren zu einer Todesstrafe durch Erhängen für ein Verbrechens verurteilt, das er nicht begangen hatte.

Im August 1882 waren fünf Familienmitglieder im Alter zwischen 14 und 80 Jahren auf brutalste Weise in ihrem Haus in der Kleinstadt Maamtrasna ermordet worden, berichtet Sky News. Obwohl zwei andere Angeklagte Joyces Beteiligung, dessen irischer Name Maolra Seoighe lautete, geleugnet hatten, hatte das Gericht ihn trotzdem schuldig gesprochen. Zudem war die Gerichtsverhandlung komplett in Englisch abgehalten, wobei Joyce nur Gälisch gesprochen hatte.

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Dieses Ereignis geht noch vor die Gründung des unabhängigen irischen Staates zurück. Während der Zeremonie nannte der Präsident den Fall Joyce eine "beschämende Episode in der Geschichte Irlands und Großbritanniens" und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Begnadigung "die historische Aufzeichnung korrigieren" würde.