Russland weist vier deutsche Diplomaten aus – Maas spricht dennoch von Bereitschaft zu Dialog

Russland weist im Streit mit dem Westen wegen des vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal auch vier Angehörige der deutschen Botschaft aus. Das teilte das Auswärtige Amt in Berlin am Freitag mit. Das russische Außenministerium hatte zahlreiche europäische Botschafter einbestellt und ihnen Ausweisungen verkündet.

Bereits am Donnerstagabend hatte Russland die Ausweisung von 60 US-Diplomaten sowie die Schließung des US-Generalkonsulats in Sankt Petersburg angekündigt. Damit regiert Moskau auf die Entscheidung von rund 25 Staaten sowie der NATO, mehr als 140 russische Diplomaten des Landes zu verweisen. Auch Deutschland hatte vier Russen zu unerwünschten Personen erklärt.

Die Nachricht aus Moskau sei nicht überraschend gekommen, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas. "Wir hatten die Entscheidung zur Ausweisung der russischen Diplomaten nicht leichtfertig getroffen. Unsere Reaktion im Fall Skripal war als politisches Signal notwendig und angemessen." Dennoch betonte er: "Auch in der aktuellen Lage bleiben wir zu einem Dialog mit Russland bereit und werden für die europäische Sicherheit und eine konstruktive Zukunft der Beziehungen zwischen unseren Ländern arbeiten." (dpa)

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