"Armutstourismus": Guardian wegen Griechenland-Reise mit Fokus auf Flüchtlingskrise in der Kritik

Die britische Zeitung Guardian ist in Griechenlands Öffentlichkeit stark unter Beschuss geraten. Der Grund dafür ist eine neue Form des Tourismus nach Griechenland, den die Zeitung veranstaltet. Der Guardian schlägt Leserinnen und Lesern vor, sich mit den Auswirkungen der Finanz- und Flüchtlingskrise vertraut zu machen. Es handelt sich um eine Reise, die die Zeitung für ihre Leserschaft organisiert. Sie wird als ein "bildender und informativer" Ausflug ins moderne Griechenland bezeichnet.

Für 2.800 Euro können britische Touristen das ärmere EU-Land besichtigen und "einen Blick auf die Lehren werfen, die das übrige Europa ziehen kann". Die siebentägige Reise beinhaltet einen Einblick in die Flüchtlingskrise auf der Insel Samos, wo "kleine Boote aus der Türkei in der Dunkelheit Menschenfracht aus Palästina und Syrien auf die Insel bringen".

Das Angebot des Guardian wurde im Internet stark kritisiert. "Profit zu machen aus Werbung für Armut und Griechenland kann nur mit einem Wort beschrieben werden: scheußlich", schrieb eine Twitter-Nutzerin. Ein anderer Nutzer riet, sich sein Geld zu sparen und als Individualtourist nach Griechenland zu reisen.

Mehr zum ThemaDie Willkommenskultur des Großkapitals: Das Weltwirtschaftsforum will mehr Migration