Geiselnahme in Frankreich: Mindestens zwei Tote, Angreifer bekennt sich zum IS

Nach Zeugenaussagen über Schüsse geht die Polizei von einer Geiselnahme in einem Supermarkt in Südfrankreich aus. Am Freitag sei nach ersten Informationen gegen elf Uhr eine Person in das Geschäft in Trèbes östlich von Carcassonne eingedrungen, hieß es von der Gendarmerie. Zeugen hätten von Schüssen berichtet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP sind mindestens zwei Personen getötet.

23.03.2018 14:51 Uhr

Der Geiselnehmer in einem Supermarkt in Südfrankreich ist nach Medienberichten tot. Er sei von den Einsatzkräften getötet worden, meldeten die französische Nachrichtenagentur AFP und der Sender bfmtv am Freitag unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Der Geiselnehmer in Südfrankreich soll laut einem Bericht insgesamt drei Menschen getötet haben. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete das am Freitag unter Berufung auf Ermittlerkreise. Der Mann habe zunächst ein Auto in Carcassonne gestohlen, dabei habe er einen Passagier getötet und den Fahrer verletzt. Danach habe er in der Nähe einen Polizisten verletzt, bevor er bei der Geiselnahme in einem Supermarkt im Ort Trèbes zwei weitere Menschen getötet habe.

Der Verdächtige hielt zuletzt noch einen Polizeibeamten als Geisel fest, weitere Geiseln waren nicht mehr in seiner Gewalt.

Abdeslam

Der Geiselnehmer forderte die Freilassung von Salah Abdeslam, dem einzigen überlebten Terrorverdächtigen bei den Anschlägen in Paris, teilte der Fernsehsender BFMTV mit. Abdeslam befindet sich derzeit im Gefängnis und wartet auf seinen Prozess wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an den Terroranschlägen in Paris im Jahr 2015.

Den französischen Medien zufolge war der Täter marokkanischer Herkunft und war den Nachrichtendiensten bekannt, insbesondere der Generaldirektion für innere Sicherheit (DGSI).

Der Bürgermeister von Trèbes, Eric Ménassi, hat berichtet, dass alle Geiseln befreit wurden. Der Angreifer befinde sich derzeit mit einem Polizisten im Supermarkt.

Der französische Ministerpräsident, Edouard Philippe, hat erklärt, dass die Geiselnahme anscheinen ein "Terroranschlag" ist. Er bezeichnete die Lage als "sehr ernsthaft". Außerdem hat er seine Reise nach Mulhouse abgebrochen und kehrt nach Paris zurück.

Mindestens zwei Personen wurden im Supermarkt verletzt, teilte der Bürgermeister von Trèbes, Eric Menassi, gegenüber dem Fernsehsender BFMTV mit.

In derselben Zeit wurde in Carcassonne ein Mann festgenommen und ein Mitarbeiter des Spezialeinheit verletzt. Nach vorläufigen Angaben ereignete sich dieser Zwischenfall kurze Zeit vor der Geiselnahme im Supermarkt.