Ausnahmezustand auf den Malediven nach 45 Tagen aufgehoben

Der Ausnahmezustand auf den Malediven ist nach 45 Tagen beendet worden. Präsident Abdulla Yameen hob ihn am Donnerstag auf, wie sein Büro mitteilte. Yameen hatte den Ausnahmezustand am 5. Februar für zunächst 15 Tage ausgerufen und ihn später um 30 Tage verlängert. Vorausgegangen war eine Anordnung des Obersten Gerichtshofs, unter anderem acht inhaftierte Oppositionspolitiker freizulassen und die Verfahren gegen sie sowie gegen Ex-Präsident Mohamed Nasheed wiederaufzunehmen.

Die Regierung hatte sich geweigert, das umzusetzen. Sie warf den Richtern einen Putschversuch vor und erklärte eine Verfassungskrise. Der Ausnahmezustand hatte Grundrechte eingeschränkt und es den Sicherheitskräften erlaubt, strenger gegen Oppositionelle vorzugehen. Zahlreiche Menschen wurden festgenommen, darunter zwei Richter des Obersten Gerichtshofs und der frühere, jahrzehntelang autokratisch regierende Präsident Maumoon Abdul Gayoom, ein Halbbruder des aktuellen Amtsträgers.

Das Auswärtige Amt hatte Reisenden in der als Traumurlaubsziel bekannten Inselkette im Indischen Ozean empfohlen, die Hauptstadt Malé zu meiden. Dieser Hinweis blieb am Donnerstag nach Ende des Ausnahmezustands zunächst auf der Webseite des Auswärtigen Amtes stehen. (dpa)

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