Weltbank-Bericht: Millionen droht Umsiedelung wegen Klimawandels

Die Folgen des Klimawandels könnten einem Bericht der Weltbank zufolge Millionen Menschen innerhalb ihrer Heimatländer zur Flucht zwingen. Alleine in Afrika südlich der Sahara, Lateinamerika und Südasien könnten zusammen mehr als 140 Millionen Menschen bis 2050 durch Dürren, Missernten, Sturmfluten und steigende Meeresspiegel ihr Zuhause verlieren und umsiedeln - damit drohe eine humanitäre Krise, heißt es in dem am Montagabend in Washington veröffentlichten Bericht.

Die Experten glauben, dass vorbeugende Maßnahmen und weltweiter "Klimaschutz" die Zahl der Binnen-Klimaflüchtlinge um bis zu 80 Prozent reduzieren könnten. Die Studie sei ein Weckruf, teilte Weltbank-Geschäftsführerin Kristalina Georgijewa mit. "Wir haben jetzt ein schmales Zeitfenster, uns auf diese neue Realität vorzubereiten, bevor die Folgen des Klimawandels sich verstärken." Es werde sich auszahlen, wenn Städte sich auf einen starken Zuzug aus ländlichen Regionen vorbereiteten. Zudem brauchten Betroffene Hilfe bei der Entscheidung, ob sie umziehen oder bleiben sollten.

Nach Angaben der Weltbank wurden die schleichenden Auswirkungen der angeblichen Erderwärmung, interne Migrationsbewegungen und Entwicklung in diesen drei Weltregionen noch nie so umfassend untersucht. Beteiligt war auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Die Experten raten, weltweit den Ausstoß so genannter Treibhausgase zu reduzieren, vermeintlich klimabedingte Wanderungsbewegungen einzuplanen und noch mehr in die Forschung in diesem Bereich zu investieren.

Die EU-Kommission hat bis 2020 etwa 3,3 Milliarden Euro für Forschung "zur Einsparung von CO2 und zu Maßnahmen gegen den Klimawandel" eingeplant. Bereits 2013 wurde die dem IPCC zuarbeitende Klimaforschung weltweit mit ca. zehn Milliarden Euro mit Jahr staatlich gefördert, allein in Deutschland wurde dafür eine Milliarde Euro ausgegeben. (dpa/rt deutsch)

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