Tausende Kurden demonstrieren in Hannover gegen türkische Offensive in Syrien

Rund 11.000 Menschen haben am Samstag nach Angaben der Polizei in Hannover gegen die türkische Offensive in Syrien demonstriert. Die Proteste seien weitgehend ohne größere Zwischenfälle verlaufen, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Vereinzelt seien verbotene Fahnen gezeigt und verbotene Parolen gerufen worden. Beamte stellten mehrere Utensilien sicher. Bei einem Zwischenfall wurden Beamte mit Plastikflaschen beworfen und mit Fahnenstangen angegangen. Es kam zu mindestens zwei Festnahmen.

Zum kurdischen Neujahrsfest Newroz wollten sich laut Veranstalterangaben im Laufe des Tages rund 15.000 Menschen zu zwei Protestzügen und einer Abschlusskundgebung treffen. Die Polizei rechnete mit erheblichen Behinderungen im Stadtzentrum.

Die Polizei war in Hannover mit einem Großaufgebot im Einsatz, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Am Vormittag kontrollierten die Beamten an verschiedenen Stellen des Stadtgebietes Fahrzeuge. Beobachtern zufolge schwenkten einige Demonstranten Fahnen mit dem Bild des Chefs der verbotenen Kurdenpartei PKK, Abdullah Öcalan. Mehrfach wiesen Beamte die Versammlungsteilnehmer darauf hin, keine verbotenen Symbole zu zeigen.

In den vergangenen Wochen haben Kurden mehrfach gegen den Einsatz türkischer Truppen in Syrien demonstriert. Seit Januar geht die Türkei mit Verbündeten gegen die kurdischen Volksschutzeinheiten YPG in der nordsyrischen Stadt Afrin vor. Die Regierung in Ankara sieht darin einen verlängerten Arm der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in Syrien. (dpa)

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