Vergeltungsmaßnahmen der EU für Trumps Strafzölle wohl erst nach Monaten

Während die US-Strafzölle auf Aluminum und Stahl bereits in den kommenden 15 Tagen Realität werden sollen, dürften die geplanten Gegenmaßnahmen aus Brüssel länger brauchen. Zollbefreiungen, so Präsident Donald Trump, seien für militärische Partner möglich. Neben der EU will auch Peking reagieren.

Wirtschaftsexperten und auch einige Republikaner warnen US-Präsident Donald Trump von einer "Amerika-Zuerst-Politik" in Form von Strafzöllen, die einen gegenteiligen Effekt haben würden. Die Proklamation zu den Zöllen auf Aluminium und Stahl hat Trump bereits unterzeichnet. Zuvor kündigte er an, es könne Ausnahmen für militärische Partner geben. 

EU-Handelskomissarin Cecilia Malmström über die geplanten Gegenmaßnahmen: 

Wir werden etwas länger [als Trump] brauchen. 

Ein Rückhalt dafür sei bei den EU-Mitgliedern gegeben, so Malmström. Importe von Aluminium in die USA werden künftig mit Strafzöllen von zehn Prozent versehen, Stahl mit 25 Prozent. Trump begründet dies mit seiner "Amerika-Zuerst-Politik" und will auf diese Weise die heimische Wirtschaft stärken. Brüssel sieht hingegen die Regeln der Welthandelsorganisation verletzt. Nach Inkrafttreten der Strafzölle bleiben der EU 90 Tage, um zu reagieren, so Malmström. 

Was bis dahin geschehen muss, ist das Einbringen einer Beschwerde bei der WTO aus Brüssel. Auch für den Beschluss von Maßnahmen, um die europäische Stahl- und Aluminumindustrie zu schützen, sowie zur Fertigstellung einer Liste von US-Produkten, welche ihrerseits mit Strafzöllen beim Import in die EU versehen werden sollen, gilt diese Frist. Neben Optionen für militärische Partnern kündigte Trump auch Ausnahmen für Mexiko und Kanada an. 

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