Boko Haram greift Militärstützpunkt in Nigeria an – mindestens elf Menschen tot

Mehr als 100 Kämpfer der islamistischen Terrormiliz Boko Haram haben einen Militärstützpunkt im Nordosten Nigerias angegriffen und dabei mindestens elf Menschen getötet. Acht örtliche Sicherheitskräfte und drei humanitäre Helfer fielen dem Angriff zum Opfer. Zudem sei eine Krankenschwester vermutlich entführt worden. Drei weitere Helfer seien bei dem Angriff im Ort Rann im Bundesstaat Borno verletzt worden, teilte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Nigeria Edward Kallon mit.

Die Streitkräfte äußerten sich bisher noch nicht zu eigenen Verlusten bei dem Angriff. Nigerianische Medien spekulierten, dass es zahlreiche Opfer gegeben habe. Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich nach UN-Angaben mehr als 40 humanitäre Helfer in Rann. Die Hilfslieferungen in die Gegend wurden vorübergehend eingestellt. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Attacke.

In der angegriffenen Kleinstadt Rann leben rund 55.000 Menschen in einem Lager für Binnenflüchtlinge. Rund 3.000 Helfer versuchen, die von Boko Haram ausgelöste humanitäre Krise im Nordosten Nigerias zu bewältigen. UN-Angaben zufolge sind dort etwa fünf Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Rund 2,5 Millionen Menschen sind vor der Gewalt geflohen. (dpa)

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