Dauerfrost in Tschechien fordert mindestens acht Menschenleben

Der Dauerfrost der letzten Tage hat in Tschechien mindestens acht Menschen das Leben gekostet. Auch in der Nacht zu Donnerstag fielen die Temperaturen mancherorts wieder bis auf Werte unter minus 20 Grad. Die meisten der Kälteopfer waren Obdachlose, wie in Asch (As), der westlichsten Stadt Tschechiens, wo nach Angaben der Polizei ein 44-Jähriger tot in einem verlassenen Gebäude gefunden wurde.

Die Heilsarmee lobte eine "gewaltige Welle der Solidarität". In diesem Winter seien bereits mehr als 18 000 Gutscheine im Wert von umgerechnet rund 4 Euro für eine Nacht im Warmen gespendet worden, teilte die christliche Hilfsorganisation mit. Nach einem Bericht der Zeitung Pravo aus Prag lehnen es dennoch viele Obdachlose ab, eine Notunterkunft aufzusuchen - zum Beispiel weil dort keine Hunde, aber auch kein Alkohol erlaubt sind.

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Besonders tragisch war der Fall eines älteren Seniorenehepaars im Osten des Landes, das auf dem Nachhauseweg nach einer Feier erfror. Der 67-jährige Mann und die vier Jahre jüngere Frau hatten die drei Kilometer lange Strecke zu ihrem abgelegenen Haus zu Fuß gehen wollen. Die Polizei fand keine Hinweise auf eine Gewalttat. Der tschechische Wetterdienst (CHMU) hat noch bis zum Wochenende eine Unwetterwarnung vor extrem starkem Frost herausgegeben. (dpa)