Ecuador: Großbritannien lehnt Verhandlungen im Fall Julian Assange ab

Die britische Regierung hat nach Angaben von Ecuadors ein Verhandlungsangebot zur Lösung des Falls des Wikileaks-Gründers Julian Assange abgelehnt. Assange sitzt seit fast sechs Jahren im ecuadorianischen Botschaftsasyl in London fest. Er befürchtet, nach Verlassen des Gebäudes festgenommen und an die Vereinigten Staaten ausgeliefert zu werden, die in ihm einen Verräter sehen.

Für eine Verhandlung brauche es zwei Parteien, sagte die ecuadorianische Außenministerin María Fernanda Espinosa am Freitagabend (Ortszeit) in Quito. "Ecuador war gewillt, die andere Seite nicht unbedingt." Ihre Regierung werde dem Enthüllungsaktivisten weiterhin Schutz gewähren.

Mitte Februar hatte ein britisches Gericht entschieden, dass ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen den 46-Jährigen bestehen bleibt. Die britischen Behörden warfen Julian Assange vor, mit der Flucht in die Botschaft seine Kautionsauflagen verletzt zu haben.

Die USA machen Assange dafür verantwortlich, dass über seine Plattform Wikileaks unter anderem brisante US-Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak veröffentlicht worden sind. (dpa)

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