Hohe Selbstmordrate unter unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen alarmiert Schweden

Schwedische Behörden sind über eine "beunruhigende" Anzahl von Selbstmorden unter Minderjährigen besorgt, die ohne Begleitung von Erwachsenen ins Land kamen, um Asyl zu beantragen. Mehr als ein Dutzend junger Flüchtlinge nahmen sich im Jahr 2017 ihr Leben, wie eine Umfrage des örtlichen Karolinska-Instituts ergab.

Diese Zahlen zeigten einen leichten Anstieg gegenüber dem Jahr 2016, als die Zahl der Selbstmorde unter jungen Flüchtlingen unter zehn lag. Im Jahr 2015 gab es in Schweden überhaupt keine derartigen Fälle, berichteten lokale Medien. Das Karolinska-Institut berichtete auch, dass die Zahl der Selbstverletzungs- und Suizidversuche bei unbegleiteten Asylbewerbern ebenfalls deutlich höher sei als bei denjenigen, die mit einem Verwandten oder einem Vormund nach Schweden kamen.

Schwedische Behörden erklärten, dass die Fälle von Selbstmord unter den jungen Flüchtlingen mit den Schwierigkeiten verbunden sein könnten, die sie durchgemacht hatten, bevor sie Schweden erreichten. Die lokalen NGOs machen die schwedische Migrationsbehörde jedoch teilweise für diese Situation verantwortlich. Es sei "stressig", dass die unbegleiteten Minderjährigen lange auf die Entscheidung der Behörden in ihren Fällen warten müssen.

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